Das „BULLS Sturmvogel E Evo“ wurde dieser Tage auf der Eurobike 2015 in Friedrichshafen präsentiert. Das „zentrale Nervensystem“ des vernetzten Elektrofahrrads – entwickelt vom Fahrradhersteller BULLS, dem E-Bike-Systemhersteller Brose und der Deutschen Telekom – ist eine Streichholzschachtel große Technikeinheit, fest im Rahmen des E-Bikes verbaut. Die sogenannte On-Board-Unit (OBU) ist mit einer SIM-Karte, einem Miniatur-Prozessor (Mikrocontroller), einer Bluetooth-Schnittstelle, einem Bewegungssensor und einem GPS-Modul ausgestattet. OBU und Elektro-Antrieb sind technisch über eine CAN-Bus-Schnittstelle miteinander verbunden, über die der E-Antrieb Informationen zu Laufzeit und Ladezustand übermittelt. Die OBU sendet diese Daten über das Mobilfunknetz in ein hoch sicheres Rechenzentrum von T-Systems und auf die App des Nutzers. Stehen Software-Updates des Motors an, muss der E-Bike-Nutzer nicht mehr zum Händler: Die OBU empfängt die neue Antriebs-Software über eine Luftschnittelle und führt das Software-Update vollautomatisch über den CAN-Bus aus.
Über eine Smartphone-App lassen sich in Zukunft jederzeit Informationen zum Standort des Rades und des Akku-Zustands abrufen. Möchte der Kunde ein Plus an Service, kann er BULLS und Brose beauftragen, den vernetzten Elektro-Antrieb regelmäßig via Ferndiagnose zu prüfen und sich über die App auf einen fälligen Service hinweisen lassen.
Auch weiß der Nutzer immer, wo sich sein Rad befindet und wie weit er noch ohne Aufladen fahren kann. Bei Diebstahl lässt sich nämlich der Standort über die Smartphone-App oder die Cloud-Plattform ermitteln und direkt an die Polizei weitergeben. Für den Fall des Falles erkennt der Bewegungssensor im Rad ungewöhnlich schnelles Abbremsen und extreme Schräglagen des Rades. Tritt dies ein, erkundigt sich das Rad zunächst via angebundenem Display, ob es dem Nutzer gut geht. Reagiert der Fahrer nicht und fährt er nicht weiter, schickt das Rad eine SMS mit Ortungsdaten an eine im Vorfeld bestimmte Person. Gerade bei Unfällen in abgelegenen Gebieten hilft das, den Radfahrer schneller zu finden und zu versorgen.
Via Ferndiagnose informiert die Service-App den Nutzer jederzeit über den Zustand seines E-Bikes. Durch die zahlreichen verbauten Sensoren wird der Verschleiß der Bremse, des Antriebs, des Akkus und zukünftig weiterer Komponenten analysiert. Inspektionen können auf diese Weise rechtzeitig durchgeführt und Verschleißteile zum richtigen Zeitpunkt ausgetauscht werden. Unerwartete Ausfälle durch platte Reifen oder ungeladene Akkus gehören der Vergangenheit an.
Leider heißt es sich noch ein wenig gedulden, denn BULLS plant den Marktstart des Sturmvogels E Evo als vernetztes Sondermodell für 2017. In der Saison 2016 wird das E-Bike ohne die vernetzten Features erhältlich sein. Wir hoffen, dass auch österreichische Radler ab 2017 mit dabei sind.
Der Beitrag Vernetzter BULLS Sturmvogel auf Jungfernflug erschien zuerst auf 0676 Blog T-Mobile Austria.