Landwirtschaft und Blockchain sind auf dem ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination. Besuche auf dem Bauernhof werden in der Regel sogar eher mit Digital Detox und absolutem Verzicht auf Smartphone, Laptop und Co in Verbindung gebracht. Geht es allerdings darum, landwirtschaftliche Produkte an den Mann oder an die Frau zu bringen, spielt das Internet, mit all seinen unzähligen Vermarktungsmöglichkeiten, natürlich keine unwesentliche Rolle.
Alteingesessene Landwirte und Landwirtinnen davon zu überzeugen, kann sich jedoch zu einer einigermaßen großen Herausforderung auswachsen. Das muss auch das Team der Plattform AbHof bestätigen, die mit ihrer Plattform und App mit zahlreichen Partnern und Partnerinnen aus der Landwirtschaft schon seit einiger Zeit erfolgreich zusammenarbeiten. Ziel der Plattform ist es, die Wertschöpfung in den Regionen zu steigern und es Konsumenten und Konsumentinnen leicht zu machen, Alternativen zum Supermarkt zu finden. AbHof verknüpft also Produzenten mit Konsumenten und nützt zu diesem Zweck eine App mit umfassender Datenbank.
Mit Blockchain noch ein Schritt in Richtung Zukunft
Mit markta hat Gründerin Theresa Imre einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Seit März 2018 ist es dem Start-up gelungen, 350 Produzenten Teil ihres digitalen Bauernmarkts werden zu lassen. Mehr als 2000 Pakete wurden seitdem verschickt. Hier können regionale Lebensmittel direkt beim Bauern und auf digitalem Wege bestellt werden. Die Kriterien, nach denen die Produzenten und Produzentinnen ausgewählt werden, können auf der Website nachgelesen werden. Mit ihrem ständig wachsenden Netzwerk ist Theresa Imre aber längst noch nicht am Ziel angekommen. Zu ihrer Vision zählt nämlich unter anderem auch, sich die Blockchain zunutze zu machen. Damit sollen die angebotenen Lebensmittel lückenlos rückverfolgt werden können. Im Zuge dessen ist auch ein Token-System geplant, das Konsumenten und Konsumentinnen dazu motivieren soll, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen.
Was ist eigentlich die Blockchain?
In ihrer ursprünglichen Bedeutung handelt es sich bei der Blockchain um eine Open-Source-Technologie, die für Überweisungen der Kryptowährung Bitcoin eine Alternative zu einem traditionellen Intermediär, also einem vertrauenswürdigen Dritten, bietet. Der Intermediär wird durch die kollektive Verifizierung des Ökosystems ersetzt, das einen extrem hohen Grad an Nachweisbarkeit, Sicherheit und Geschwindigkeit bietet. Oft scheint es so, als beschränke sich die Blockchain-Technologie nur auf das Finanzwesen. Das stimmt jedoch nicht. Sie kann auch auf Mehrstufentransaktionen angewandt werden, bei denen Rückverfolgbarkeit und Sichtbarkeit im Vordergrund stehen. An diesem Punkt knüpft auch das von markta angestrebte System an.
Die Vorteilscard der Zukunft
Nutzerprofile für die User und Userinnen der Plattform markta sollen es möglich machen, Tokens in der Welt des digitalen Bauernmarktes einzuführen. Mithilfe von Krypto-Tokens möchte das Team von markta ein Belohnungssystem entwickeln – also das Bestellverhalten der User und Userinnen auf bestimmte Weise auszeichnen. Eine hochmoderne Form der Vorteils- oder Kundenkarte sozusagen. Außerdem lassen sich Logistikwege in der Stadt auf diesem Weg auch deutlich effizienter und umweltschonender gestalten. Die Einsparungen, die sich dadurch ergeben, möchte das markta-Team dann in neue Angebote für ihre treuen Kunden und Kundinnen stecken. Wie bereits kurz erwähnt, bietet die Blockchain aber auch einen anderen gewichtigen Vorteil: Die Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel wird garantiert und die Supply Chain transparent gemacht. Damit möchte man vor allem gegenüber klassischer Supermarkt-Ware punkten. Bei markta steckt das Blockchain-System aktuell noch in den Kinderschuhen, soll aber noch 2019 umgesetzt werden. Damit hätte die Landwirtschaft nicht nur einen, sondern gleich zwei Sprünge in Richtung Zukunft gemacht.
Der Beitrag Blockchain und Landwirtschaft – Plattformen wie markta schaffen ungewöhnliche Verbindungen erschien zuerst auf Magenta Blog.